
Fabia Mortis
Sturmzeit

Ein Sturm braut sich am Abend
Zu hoher Wetterwand
Wolkenfetzen jagen
Sich - flatternd im Verband
In der Dunkelheit umher
Ziellos, regenschwer.
Bäume, alt und erdverwoben
Beugen sich im Wind
Geäst fällt tot zu Boden
Wassertropfen treiben blind
WieTränen durch die Nacht
Ein Brausen ist erwacht.
Böen schlagen an die Fenster
Und pfeifen laut ums Haus
Wie böse Spukgespenster
Dort mag kein Mensch hinaus
In diesen Hexenkessel
Der sich mit Wucht entfesselt.
Der Sturm zieht in den Morgen
Er tobt den ganzen Tag
Gekrönt von Wolkenhorden
Bläst er unbezähmt und stark
Kalt, von Regen beigesellt
Bis er inne hält.
Zaghaft fliegt ein Vogellied
Durch die stille Luft
Und im Sonnenlicht erblüht
Ein Frühlingsduft
Zart wie Blütenschimmer
Schwebt er in den Himmel.
© Fabia Mortis
17.02.2022
Illustration: Pixabay