
Fabia Mortis
Januarwind

Wind weht früh am Morgen
Kalten Frost im Ton
Von Wolken fast verborgen
Wacht ein Sichelmond.
Schnee treibt unbesehen
In der Dunkelheit umher
Und neckt sich mit den Böen
Wie ein verliebter Herr.
Die Zeit scheint zu zerfließen
Als fürchte sie den Tag
Als ob die Welt fest schliefe
Zu Wintereis erstarrt.
Nur der Wind pfeift unbeirrt
Klagend wie ein Narr
Und der Mond brennt unberührt
Auf den dunklen Januar.
© Fabia Mortis
28.01.22
Illustration: Pixabay