

Der Nebelgarten
Nebel schwimmt im Garten
Im Meer aus Kältedampf
Scheue Sonnenstrahlen
Scheinen glockensanft.
Späte Rosen tragen Blüte
Fern der Sommerzeit
Dahlien und Sonnenhüte
Stehn stolz im Farbenkleid.
Die Morgen duften still
Nach Reif und dunklen Feldern
Ein banges Herbstgefühl
Liegt frostfein auf den Wäldern.
Tage glänzen, schimmern
Poliert und blank wie Glas
Ein trügerisches Flimmern
Von Sonnenschein im Gras.
Vögel gleiten schweigsam
Frei und unverstellt
Im Garten steht ein Mann
Und blickt zum Himmelszelt.
Er sieht die Rosen schwelgen
Doch sehnt sich davon fort
Fort von all dem Welken
An diesem Nebelhort.
Verspieltes Liebeswispern
Schwebt in seinen Traum
Trotz aller Herbstgespinste
Fühlt er die Kälte kaum.
Er denkt an graue Augen
Stürmisch wie ein Meer
Darin treiben Wolkentrauben
Unbezähmt umher.
Sein Antlitz ziert ein Lächeln
Als er an sie denkt
Er fühlt ihr Atemfächeln
Wie‘s glutvoll auf ihm brennt.
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