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Kaltzeit

Land aus Eis

 

 

Tug wanderte allein

Auf frostbedecktem Grund

Ein scharfer Speer von Stein

Treu mit ihm im Bund.

 

Feuerberge brannten

Aus Fell trug er sein Kleid

Ein kalter Himmel umspannte

Die Welt zu jener Zeit.

 

Eines finstren Tages

In Donnersturm und Regen

Verlief er sich beim Jagen

Auf unberührten Wegen.

 

Er folgte einer Säbelkatze

Quer durch den Totenwald

Sie entwich auf leiser Tatze

Wie eine Spukgestalt.

 

Wasser floss in Strömen

Ins weite Tal hinab

Ein Brausen und ein Dröhnen

Durchzog dies nasse Grab.

 

Es dauerte nicht lange

Bis Tug den Weg verlor

Ihm ward angst und bange

Im wilden Wetterchor.

 

Ohne Ziel auf einem Pfad

Mit Kurs ins Niemandsland

Trieb er durch diesen Tag

Im schwarzen Wolkenband.

 

Bald hörte er das Rauschen

Von einem Gletschersee

Und stand, ihm still zu lauschen

Umweht von kühlem Schnee.

 

Das Wasser zog ihn an

Im Dünungsschlag ein Laut

Als stieg‘ ein Lockgesang

Dort aus der Tiefe auf.

 

Ein breiter Wellenkamm

Riss ihn fort vom Rand

Von Tug, dem Steinzeitmann

Blieb nichts am Uferstrand.

 

Der See schlägt hohe Wogen

In diesem Land aus Eis

Ein Fluch hält ihn umwoben

Vom dunklen Höllenkreis.

 

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